Behandlung und Pflege von Patienten mit ESBL

ESBL (Extended-Spectrum-Betalactamase): Enterobacter mit speziellem Enzym, das bestimmte Antibiotika spalten kann. Häufig Escherichia coliund Klebsiellen. Resistenz gegenüber Penicilline und 3. Generation- Cephalosporine. Zum Teil auch schon Resistenz gegenüber Chinolone und Carbapeneme. Behandlung mit Carbapenem (z.B. Zienam) oder Reserveantibiotika (nach Antibiogramm).

Nachweis:
Stuhl, Urin, selten Respirationstrakt oder Gastrointestinaltrakt

Übertragung:
direkter und indirekter Kontakt mit infiziertem Material und kontaminierten Gegenständen
nosokomial über Hände des Personals
bei Befall des Respirationstraktes evtl. auch Tröpfchenübertragung möglich

Risikofaktoren:
lange stationäre Behandlung, insbesondere auf Intensivstation
Langzeit-Pflege, schwere Pflegebedürftigkeit
Antibiotika-Therapie, v.a. Ciprofloxacin
Katheter, Intubation, Tracheostoma, Gastrostoma, Decubitus
Weitergabe seltener als bei MRSA, Umweltpersistenz geringer, Umgebungsverteilung geringer.

Meldepflicht:
Nichtnamentliche Meldung bei gehäuften nosokomialen Infektionen,
Aufzeichnungspflicht für die Leitung der Einrichtung, Information der Mitarbeiter,
Kennzeichnung der Pflegeakte

Präventionsmaßnahmen:
Standardhygiene: Händedesinfektion wichtigste Maßnahme,
Einmalhandschuhe, bei Kontakt mit potentiell infektiösem Material
Schutzkittel und Mund-Nasenschutz, räumliche Isolierung
Transport, ambulante Maßnahmen: die Zieleinrichtung wird informiert und Maßnahmen
möglichst am Ende mit anschließender Desinfektion

Besucher:
jederzeit möglich, Händedesinfektion durchführen
Screening – Überwachungsmaßnahmen: nicht zuverlässig oder sinnvoll

Sanierung:
primärer Kolonisationsort Darm nicht verlässlich sanierbar

Aufhebung der Isolierung:
bei 3 negativen Abstrichergebnissen

Dr. Bunk
Dr. Malek


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