Gesundheitliche Situation von langzeitarbeitslosen Menschen

Trotz der seit Jahren in Deutschland guten wirtschaftlichen Situation sind mehr als    1 Million Menschen länger als 1 Jahr arbeitslos. Die Reintegration langzeitarbeitsloser Menschen in den Arbeitsmarktprozess ist schwierig, zu hinterfragen und zu beleuchten ist der gesundheitliche Einfluss bei bestehender Arbeitslosigkeit.

Untersuchungen zeigen, dass Langzeitarbeitslose ein doppelt so hohes Risiko für psychische Erkrankungen wie Depression und Angststörung haben. Auch ergeben sich Hinweise für ein erhöhtes Risiko von Alkoholerkrankungen. Auch das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfälle ist bei Langzeitarbeitslosen erhöht. Dabei sind die oben genannten Erkrankungen nicht nur Folge der Arbeitslosigkeit, sondern auch Ursache. Eine unterstützende Gesundheits- und Sozialpolitik kann und muß die negativen Zusammenhänge zwischen Arbeitslosigkeit und Krankheit mildern. Es könnte beispielsweise gesundheitsfördernde Maßnahmen im Rahmen von beruflichen Qualifikationsmaßnahmen umfassen. Eine erfolgreiche Arbeitsvermittlung bzw. die Sicherung von Arbeitsplätzen ist ein wesentlicher Schutz für die Gesundheit von Menschen. Die Verbesserung der gesundheitlichen Situation von Langzeitarbeitslosen erhöht die Chancen auf einen neuen Arbeitsplatz.

Aufgrund der oben aufgezeigten Zusammenhänge ist Arbeit ein wesentlich schützender Faktor für die Gesundheit von Menschen. Sowohl Maßnahmen zur Förderung von Gesundheit von Langzeitarbeitslosen als auch Maßnahmen zur Schaffung von Arbeit wirken positiv verstärkend. Dies würde das individuelle Leiden lindern als auch gesellschaftlich und ökonomisch stabilisierend wirken.

Dr. med. W.Bunk

09.07.2013


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