Die negativen Folgen von Tabakrauch sind hinlänglich bekannt. Auf Grund des Suchtpotenzials ist es durchaus schwierig, mit dem Rauchen aufzuhören. Die Frage ist, ob die in den letzten Jahren angebotene E-Zigarette eine wirkliche Alternative zum Tabakrauch darstellt.
Die elektronische Zigarette, in Farbe und Form der einer Zigarette nachempfunden, wird nicht angezündet. Die eigentliche Droge, das Nikotin, wird in Form von Patronen zugeführt und das Nikotin wird wie bei einer Zigarette inhaliert. Im Gegensatz zur herkömmlichen Zigarette wird kein Tabak verbrannt. Dadurch entstehen keine gelben Finger und kein Rauch. Die amerikanische Lebensmittelbehörde hat eine Untersuchung durchgeführt, dass aber durchaus in den E-Zigarettenpatronen schädliche bis hin zu krebserzeugenden Stoffen enthalten sein können.
Auch liegen keine Studien vor, in wieweit das E-Rauchen für Passivraucher gefährdend sein können. Auch fehlen Studien, ob E-Zigaretten nicht gar zu einer neuen Sucht führen.
Aus medizinischer Sicht sind die Zigaretten so lange weiterhin kritisch zu bewerten, bis klare Erkenntnisse zum Umfang kritischer Gefahrstoffe vorliegen. Erst dann kann hinsichtlich des Risikos von E-Zigaretten eine Bewertung vorgenommen werden. Daher kann zur Zeit die E-Zigarette am Arbeitsplatz nicht als unbedenklich angesehen werden. Dies gilt sowohl für den E-Zigarettenbenutzer als auch für den Passivraucher.
Dass die E-Zigarette selbst von den Herstellern als nicht ganz unproblematisch angesehen werden, kann daraus abgeleitet werden, dass sich die Hersteller gegenüber Schadensersatz absichern, in dem sie betonen, dass ihr Produkt bei Jugendlichen, Schwangeren, Nichtrauchern und Personen mit Herz-Kreislauf- Erkrankungen kontraindiziert sei.
Dr. Wolfgang Bunk
1/2013