Flugreisen: Aktueller Stand zur Thrombosevorbeugung

Nicht nur Flugreisen im privaten Bereich, sondern auch Flugreisen im geschäftlichen Bereich nehmen ständig zu. Dies ist der Globalisierung geschuldet. Neben einer geeigneten Reiseapotheke stellt sich auch die Frage einer geeigneten Thrombosevorbeugung. Eine entsprechende Auswertung über geeignete oder nicht geeignete Maßnahmen sind im Arznei-Telegramm vom Juni 2012 veröffentlicht. Demnach sind folgende Maßnahmen als geeignet anzusehen:

  • Reisende mit erhöhtem Thromboserisiko sollten bei Langstreckenflügen ausreichend trinken, möglichst oft umherlaufen und/oder die Wadenmuskulatur betätigen. Allerdings ist der Nutzen dieser Maßnahmen bisher nicht geprüft, dennoch erscheinen diese Maßnahmen plausibel und ohne Schaden durchführbar.
  • Reisende mit hohem Thromboserisiko sollten bei Flugzeiten ab 6 Stunden Dauer angepasste Unterschenkel-Kompressionsstrümpfe tragen.
  • Im Einzelfall kann bei erhöhtem Thromboserisiko eine Einzeldosis niedermolekularen Heparins (medikamentöse Prophylaxe) verabreicht werden.
  • Azetylsalizylsäure (ASS, Aspirin) erscheint zur Prophylaxe von Thrombosen als nicht geeignet.

Interressant ist, dass die Datenlage mit überprüfbarem Inhalt relativ dünn ist; genau das Gegenteil würde man vermuten, da es sich doch um eine Fragestellung handelt, die eine große Personenzahl im Alltag betrifft.

Dr. med. W. Bunk
7/2012


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