Schimmelexposition und gesundheitliche Gefährdung

Wie wird eine Schimmelpilzallergie diagnostiziert?
Gesicherte Testverfahren sind der Prick-Test, Intracutantest, Blutlaboruntersuchung (RAST) oder auch Provokationsteste. Nicht geeignete Testverfahren sind die sogenannte Bioresonanzuntersuchung, Elektroakkupunktur, Lymphozytentransformationstest oder auch IgG Antikörperuntersuchung.

Welche Bedeutung hat die Schimmelpilzexposition für ein Asthma bronchiale?
Es liegen Hinweise vor, dass eine Schimmelexposition sowohl für die Entstehung als auch die Unterhaltung eines Asthma bronchiale verantwortlich zu machen ist.

Was ist zu empfehlen, wenn eine Schimmelpilzsensibilisierung vorliegt:
Der Schimmelpilzbefall sollte im Innenraum entfernt werden. Bei starkem Schimmelpilzsporenflug eventuell Einschränkung des Aufenthalts im Freien. Kinder sollten nicht auf Rindenmulch spielen. Auf ausreichende Lüftung und Raumfeuchte sollte geachtet werden. Keine Topfpflanzen im Schlafzimmer. Keine Luftbefeuchtung durch irgendwelche Wasserverdampfer.

Welche therapeutischen Maßnahmen sind bei Schimmelpilzallergie sinnvoll:
Leitliniengerechte Therapie mit Antiallergika und Kortikoiden. Eventuell Hyposensibilisierungstherapie.

Ist die Bestimmung von Schimmelpilzsporen in der Luft oder im Staub sinnvoll?

Die Konzentration der kultivierbaren Schimmelpilzsporen kann starken zeitlichen Schwankungen unterliegen. Daher ermöglicht die Ermittlung der Konzentration der kultivierbaren Schimmelpilzsporen in der Luft und im Staub allenfalls eine Expositionsabschätzung. Eine Dosis Wirkungsbeziehung kann auf Grund einer Staubmessung nicht erfolgen.

Welche allergischen Krankheitsbilder können durch Schimmelpilze verursacht werden?
Alle Formen der Allergien im Bereich der Atemwege und der Schleimhäute wie Conjunctivitis, Rhinitis, Asthma bronchiale können durch Schimmelpilze verursacht werden. Darüber hinaus gibt es außerdem allergische Erkrankungen im Bereich
der Alveolen (exogen allergische Alveolitis). Diese kann bei beruflicher Verursachung als Berufskrankheit anerkannt werden.

Dr. med. W. Bunk
06. Juli 2011


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