Strahlenbelastung und Strahlenrisiko durch die Medizin

Sinn der Röntgendiagnostik ist, dass aus einem Röntgenbild eine Diagnose erfolgen soll und aus dieser Diagnose soll möglichst eine therapeutische Konsequenz folgen. Die Erfindung der Röntgendiagnostik zählt ganz unstrittig zu den segensreichsten Hilfsmitteln der Medizin. Dennoch kann von den Röntgenstrahlen je nach Stärke der Strahlen ein gesundheitliches Risiko ausgehen. Man macht immer wieder die Erfahrung, daß Strahlenrisiken sehr unterschiedlich gewichtet und gewertet werden. Hinsichtlich der Strahlenbelastung ist vorgegeben, dass jede unnötige Strahlenexposition von Mensch und Umwelt zu vermeiden ist. Welche Strahlenschäden  werden unterschieden?

Strahlenschäden werden nach deterministischen und stochastischen Strahlenschäden unterschieden. Bei den deterministischen Strahlenschäden besteht ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Höhe der Strahlendosis und dem eintretenden Schaden.

Bei den stochastischen Strahlenschäden handelt es sich um die Frage der krebserzeugenden Wirkung. Dabei können keine unbedenkliche Strahlenuntergrenzen angegeben werden. Wie hoch ist die Strahlenbelastung einzelner Röntgenmethoden?

1 Röntgen-Thorax-Aufnahme entspricht der natürlichen Strahlenexposition von 3 Tagen. 

Bei der CT-Thorax-Aufnahme ist die Röntgendosis 400-fach höher! Dies bedeutet, dass eine CT-Thorax-Aufnahme 400 Röntgen-Thorax-Aufnahmen entspricht. Beim CT-Abdomen ist die Strahlenbelastung das 500-fache im Vergleich zur Röntgen-Thorax-Aufnahme.

Bei der Computertomographie handelt es sich auch um eine Röntgentechnik wobei die Strahlenbelastung deutlich höher im Vergleich zur einfachen Röntgentechnik ist. Entsprechende Belastungen zeigen sich auch bei folgender Betrachtung:

Die häufigsten Untersuchungsanwendungen der Röntgentechnik betrifft die Zahnmedizin, Röntgen-Thorax und Röntgen-Skelett.

Diese 3 Untersuchungen machen mehr als 80% der Röntgenuntersuchungen aus. CT-Untersuchungen machen knapp 7% aus.
Berechnet man die daraus resultierende Strahlendosis, so zeigt sich ein völlig anderes Bild. Die berechnete Strahlendosis aus der Zahnmedizin, der Röntgen-Thorax-Aufnahme und der Röntgen-Skelett-Aufnahme beträgt ca. 15% der Gesamtbelastung. Die CT-Untersuchungen machen aber 54% der Strahlenbelastung bedingt durch die Medizin aus.

Abschließend sei noch die Kernspintomographie erwähnt. Hier handelt sich um ein völlig anderes bildgebendes Verfahren. Hier wird der Patient starken Magnetfeldern ausgesetzt. Zu einer Röntgenstrahlenbelastung kommt es aber nicht.

Dr. med. W. Bunk


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